Was mit einem Tandemflug mit elf Jahren begann, erfüllt heute ihr Leben: Celine Lorenz ist Gleitschirmfliegerin und hat als einzige Frau am Red Bull X-Alps 2025 teilgenommen, dem wohl härtesten Hike-&-Fly-Rennen der Welt. Dabei werden pro Tag rund 150 Kilometer gewandert und geflogen, einmal über die Alpen, mehr als 4.000 Höhenmeter.

Celine, wie war das X-Alps-Rennen rückblickend?

Es war der Hammer. Trotz schwieriger Situationen blicke ich positiv darauf zurück. Das Rennen hat mir aber vor allem mental einiges abverlangt. Körperlich hatte ich kaum Probleme, nur eine Mini-Blase. Aber mental war es schon ziemlich hart. Zweimal kam ich in Situationen, in denen es wirklich gefährlich geworden ist, und da fragt man sich dann schon, wieso man das eigentlich macht.

Und wie lautet deine Antwort darauf?

Ich würde nie in diese schwierigen Situationen oder an Orte kommen, wenn ich dieses Rennen nicht mitfliegen würde. Und das ist, was mich reizt: nicht zu wissen, wo ich am Abend ende, ob in der Schweiz oder in Innsbruck oder vielleicht noch im selben Tal, weil das Wetter nicht mitspielt.

Du bist dabei als einzige Frau gegen 34 Männer angetreten. Ist das ein zusätzlicher Ansporn?

Es ist nicht einfach, vor allem aber eine Ehre. Außerdem will ich gar nicht sagen, dass wir gegeneinander antreten, denn man kann die Leistung von Männern und Frauen dabei nicht vergleichen. Männer haben im Schnitt mehr Muskelkraft, Frauen dagegen oft eine höhere Ausdauer und einen anderen Zugang zur mentalen Stärke. Am Ende geht es bei den Red Bull X-Alps aber nicht darum, wer das meiste Gewicht stemmen kann, sondern darum, über viele Tage hinweg strategisch zu denken, seine Kräfte einzuteilen und mit den Bedingungen in den Bergen umzugehen. Gerade das macht die X-Alps so spannend: Alle treten gemeinsam unter denselben Regeln an, und jeder bringt seine eigenen Stärken mit. Für mich ist es keine Frage von unfair oder fair, sondern eine große Chance, zu zeigen, dass auch Frauen in so einem extremen Format bestehen können. Ich sehe meine Aufgabe darin, durch meine Teilnahme noch mehr Frauen zu motivieren und will für die Frauen in diesem Sport stehen.

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